Blankenbach- Eichenberg
Bei diesem Kulturweg stehen "Apfelwein" für Blankenbach mit Erlenbach und "Weißer Stein" für Eichenberg. Blankenbach und Eichenberg waren 1899 - 1936 mit einer Materialseilbahn verbunden. Dolomit aus dem Steinbruch Eichenberg wurde im Kalkwerk Großblankenbach zu Kalk gebrannt. Der Kulturweg folgt den Spuren dieser historischen Verbindung und präsentiert dabei die Besonderheiten der beiden Dörfer. Hinzu tritt Erlenbach als Blankenbacher Ortsteil mit dem Ensemble von Kapelle und Brunnen. Der Hauptort war einst geteilt von der Kahl in Groß- und Kleinblankenbach, die getrennten Territorien angehörten. Der aus Blankenbacher Keltereien gekelterte Apfelwein war und ist im Rhein-Main-Raum geschätzt und bekannt.
Für Eichenberg charakteristisch (und teilweise auch für Blankenbach) sind die Gebäude aus weißem Buntsandstein, der aus dem "Weißen Steinbruch" stammt. Darüber hinaus wurden in Eichenberg auch unter Tage Schwerspat und Mangan abgebaut und nach Sailauf transportiert, zu dem Eichenberg heute gehört. Für Liebhaber weiter Ausblicke sind die beiden Panoramatafeln "Kahlgrund" und "Aschafftal" zu empfehlen.
Nachstehend finden Sie die einzelnen Stationen
1. Start Kapellle Eichenberg
Die Muttergotteswallfahrtskapelle Eichenberg wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Die Finanzierung gestaltete sich als äußerst schwierig, sodass Organisation un Bau als Privatprojekt des Pfarrers Ruf durgeführt wurden.Der Name der Kirche soll an das seit dem 13. Jahrhundert nachweisbare Kirchenfest "Maria Heimsuchung" erinnern.
2. Panorama Kahlgrund
Hier reicht der Blick nach Norden bis zum Gebirgssaum entlang der Birkenhainer Straße vom Kreuzberg im Westen bis zum Menschenkopf im Osten.
3. Kirche Blankenbach
Die Gemeinde Blankenbach bestand lange Zeit aus den Gemeinden Groß- und Kleinblankenbach. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde der Wunschnach jeweils einer Kirche laut. Dem Lehrer Josef Schneider gelang es schließlich, dass sich beide Kirchenvereine zusammenschlossen und 1929 eine gemeinsame Kirche errichtet wurde.
4. Start Bahnhof Blankenbach
Mit der Eröffnung der Kahlgrundbahn im Jahr 1898 erfuhr der Kahlgrund einen bedeutenden Aufschwung. Zum einen durch eine bessere Verkehrsanbindung in das Rhein-Main Gebiet, zum anderen diente die Bahn als Transportmittel für Obst und Kalk aus dem Werk in Großblankenbach. In der Umgebung von Blankenbach findet man heute noch zahlreiche Streuobstwiesen - Ursprung des Kahlgründer Apfelweines, der bis in den Frankfurter Raum bekannt ist.
5. Erlenbach
Erlenbach erscheint in den Schriftquellen erstmals in der zweiten Häflte des 13. Jahrhunderts. Damals befand sich auf dieser Gemarkung vermutlich nur ein einziger Hof mit dazugehörigen Feldern. Prägend für den Weiler ist die Kapelle oberhlb des Dorfbrunnens. In der Nähe stand am Fluss Kahl die so genannte "Flederichsmühle". In den 1980er Jahren wurde das baufällig ewordene Haus abgetragen und im Freilichtmuseum Bad Windsheim neu aufgebaut.
6. Winkelstation
In einem Steinbruch an der Eichenberger Kuppe wurde Dolomit abgebaut und dann mit der Seilbahn zum Blankenbacher Kalkwerk befördert. Dort wurde der Dolomit schließlich gebrochen und im Ofen zu Branntkalk gebrannt, der zur Herstellung von Mörtel zum Mauern weiterverarbeitet wurde.
Die Seilbahn führte über ein Gefäll von 114 Höhenmetern über die "Winkelstation" zum Kalkwerk Blankenbach. In der "Winkelstation", von der heute nur noch Überreste des Fundaments zu sehen sind, wurden die beiden Zweigtrassen von Sommerkahl und Eichenberg für den Weitertransport nach Blankenbach zusammengeführt.
7. Kirche Eichenberg
Im Jahr 1740 wurde in Eichenberg die erste Wendelinuskirche erbaut. In den 1930er Jahren entschied man sich für eien Neubau, der nachdem Zweiten Weltkrieg fertig gestellt wurde. Eine Vielzahl von Bau- und Steinmetzarbeiten sowie die Finanzierung mit Hilfe von Spenden übernahmen die Eichenberger. Das Dorfbild von Eichenberg wird wesentlich von einer Häusergruppe am südlichen Ortseingang geprägt. Die vier Hakenhöfe haben ihren historischen Charakter weitergehend bis heute bewahrt.
8. Schwerspat und Mangan
An vielen Stellen im Spessart treten Eisen- und Manganerze in und unter dem Buntsandstein auf, die bereits im Mittelalter zu Eisengewinnung abgebaut wurden. Auch in Eichenberg wurde Mangan gefördert, besonders wegen des Rohstoffmangels im Ersten Weltkrieg. Ein Haus an der Straße von Sailauf nach Eichenberg erinnert an die Schwertspatgrabe Marga, von der das Gestein mit einer Kleinbahn nach Sailauf geschafft wurde. Vom Bergbau ist heute kaum mehr eine Spur erhalten, denn die Vorkommen erwiesen sich als nicht ergiebig genug.
9. Panorama Aschafftal
Hier reicht der Blick bis in den Odenwald. Am markantesten sind der Radiosender Pfaffenberg und am rechten Rand der Gräfenberg, hinter dem das Dorf Rottenberg liegt.