Ausbreitung von Staudenlupine und Jakobs-Kreuzkraut
Staudenlupine
Im Landkreis breitet sich die Staudenlupine verstärkt aus. Mit ihrer Eigenschaft, sich schnell zu vermehren und da-bei typische Wiesenkräuter im artenreichen Grünland zu verdrängen, stellt sich die Pflanze als problematisch dar.
Das Landratsamt bittet daher darum, Bestände der Staudenlupine mit Foto und Angabe des ungefähren Standortsper Mail an naturschutz(@)Lra-ab.bayern.de (mailto:naturschutz@Lra-ab.bayern.de) zu melden, wenn ein solcher inder freien Natur entdeckt werden sollte.
Wer auf die Staudenlupine im eigenen Garten nicht verzichten möchte, sollte die Blütenstände vor Bildung der Samen abschneiden. Sofern sich doch bereits Früchte gebildet haben, sollten diese über den Restmüll oder in derHeißkompostierung entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung durch den Grünabfall zu vermeiden.
Der Landschaftspflegeverband Aschaffenburg und das Landratsamt als untere Naturschutzbehörde führen auf einigen Flächen bereits geeignete Gegenmaßnahmen durch. Je kleinflächiger der Befall und je früher erkannt, desto effektiver sind die Maßnahmen. Kleine Bestände werden vor der Samenbildung mittels Ampferstecher händisch aus-gestochen. Großflächigere Bestände können durch mehrmalige Mahd über den Sommer - jeweils vor Bildung vonSamen - schrittweise zurückgedrängt werden. Vorübergehend hilft auch das Abschneiden der Blüten- und Samen-stände, um zumindest die Ausbreitung per Samen zu unterbinden.
Bei der Staudenlupine mit ihren großen lila Blütenständen handelt es sich um eine nordamerikanische Art derSchmetterlingsblütler, die im 19. Jahrhundert nach Europa eingeführt wurde. In vielen Teilen Deutschlands habendie Bestände in den letzten 30 Jahren stark zugenommen und führen zu erheblichen Problemen. Die Blütezeit beginnt etwa ab Mitte Mai und erstreckt sich über die Sommermonate. Auch nach einer Mahd bildet die Pflanze imLaufe des Sommers nochmals Blüten und Samen. Die Staudenlupine ist sehr wuchs- und konkurrenzstark. EinePflanze kann bis zu 2.000 Samen pro Jahr bilden, die sich auch über einige Meter verteilen können. Zudem ver-mehrt sich die Pflanze noch über Wurzelausläufer.
Auf Grund ihrer biologischen Merkmale reichert die Staudenlupine den Erdboden mit Stickstoff an und düngt dieseauf. Durch ihre große Wuchshöhe und dichte Beblätterung nimmt sie den typischen Wiesenkräutern und Gräserndas Licht und den Raum zum Wachsen. Dadurch verlieren diese Systeme ihre Qualität als wichtiger Lebensraumbeispielsweise für Insekten. Darüber hinaus verschlechtert ein hoher Anteil von Lupinen auch die landwirtschaftliche Nutzbarkeit des Grünlands und die Futterqualität des Heus.
Dennoch bereiten nicht alle Lupinenarten ökologische Probleme. Andere Lupinenarten werden beispielsweise fürProdukte wie Lupinenkaffee oder als Tierfutter genutzt und können auch an Stelle der Staudenlupine im heimischen Garten angepflanzt werden.
Jakobs-Kreuzkraut als Problemkraut
Wichtige Information für Flächeneigentümer - Eigeninitiative ist gefragt!
Das heimische Jakobs-Kreuzkraut gilt als kritische Giftpflanze des Grünlands, da es durch seine Inhaltsstoffe Weidetiere, wie vor allem Pferde- und Rinder, gefährden kann. Als Nahrung für einige Insekten hat es aber auch seinen festen Platz in unserem heimischen Ökosystem.
Sein Vorkommen hat in den letzten Jahren stark zugenommen und damit gefährdet es Flächen, die als Grünfutter, Heu oder Silage für Weidetiere genutzt werden! Es wird zum Problemkraut, wenn es sich von Wegrändern, privaten Flächen oder Pferdekoppeln auf landwirtschaftlich genutzte Wiesen, Mahdgrünland und Weideflächen ausbreitet. Die Abbauprodukte seiner Inhaltsstoffe reichern sich in der Leber der Weidetiere an und können tödlich sein.
Deshalb fordert das Landratsamt Aschaffenburg die Bürgerinnen und Bürger, sowie Flächeneigentümer auf, aktiv zu werden, um die Ausbreitung des Jakob-Kreuzkraut, v.a. auch durch Samenanflug, auf diese kritischen Flächen zu verhindern!
Das Kraut wird händisch oder mit entsprechendem Werkzeug durch Ausstechen oder Ausziehen/Ausreißen nur mit Wurzel dauerhaft von der Fläche entfernt. Als Schutz vor dem giftigen Pflanzensaft empfiehlt es sich wasserfeste Arbeitshandschuhe zu tragen. Blühende Exemplare müssen wegen der Weiterverbreitung der Samen über den Hausmüll /bzw. in Säcken über die Gemeindebauhöfe entsorgt werden. Nicht blühende Jakobs-Kreuzkräuter können an unkritischen Stellen (z.B. Hecken, Kompost …) verrotten.
Vom 16.06. bis 01.08.2025 findet wieder eine landkreisweite Jakobs-Kreuzkraut Aktion statt. In diesem Zeitraum unterstützt das Landratsamt die Sammelaktionen, indem eine kostenlose Entsorgung der Pflanzen über die Bauhöfe möglich ist.
Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!